Der kommunale Klinikverbund Bremen Nord (GeNo) schreibt rote Zahlen, es wird über Um- und Neustrukturierung diskutiert. Statt einer Zentralisierung von Leistungen ist nun geplant, das Leistungsspektrum am Klinikum Ost auszubauen.
Wir beziehen uns dabei auf folgenden Artikel aus dem Weserkurier vom 21.02.2020:
„Signal für Neustart am Bremer Klinikum Ost“ (https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-signal-fuer-neustart-am-bremer-klinikum-ost-_arid,1899071.html)
Standpunkt:
Chance vertan – eine bedarfsgerechte Versorgung in weiter Ferne. Maroder Infrastruktur, fehlender Digitalisierung und einem dicken Minus zum Trotz, plant die Gesundheit Nord – und mit ihr der Bremer Senat – neben zusätzlichen Chefarztposten einen weiteren Standortausbau in Bremen-Ost. Nicht nur die Entscheidungsfindung im Rahmen einer Chefarztrunde wirft Fragen auf, denn: welcher Chefarzt sägt schon am eigenen Ast? Auch die „Kehrtwende“ selbst ist nicht nachvollziehbar. Wie passen der Ausbau und das Ziel einer Senkung des GeNo-Defizits zusammen? Gibt es überhaupt einen entsprechenden Bedarf, nach denen Behandlungskapazitäten ausgebaut werden müssen? Wie soll das Vorhaben vor dem Hintergrund des derzeitigen und zukünftig noch verschärften (Pflege-)Personalmangels umgesetzt werden? Hier sind nicht zuletzt auch die politischen Entscheidungsträger*innen in der Pflicht, Antworten zu verlangen und nicht weiterhin strukturellen Entscheidungen aus dem Weg zu gehen. Unter Missachtung von Studien zur Behandlungsqualität, dem Potential der Ambulantisierung und dem eklatanten Pflegepersonalmangel, wird weiterhin einer kleinkarierten Standortpolitik gehuldigt. Die zentrale Frage einer menschlichen, solidarischen und bedarfsgerechten Patient*innenversorgung in Bremen wird nicht einmal thematisiert.
Unseren Standpunkt zu den neusten Vorhaben findet ihr unter folgendem Link zum Download:
Lerser*innenbrief zum Geno Klinikum Ost